„Justiz in Leichter Sprache“ Gemeinsame Nominierung für den Inklusionspreis NRW 2020 Lebenshilfe Oberhausen und NRW Fachhochschule für das Rechtswesen Preisverleihung am 15. Dezember 2020 per Livestream im Internet
09. Dezember 2020 Seit Januar 2018 arbeitet die Lebenshilfe Oberhausen mit ihrem Team von „Leben im Pott“ im Bereich der Leichten Sprache mit der Fachhochschule für das Rechtswesen des Landes NRW zusammen.
Ziel war und ist es, für alle Dienststellen der Justiz in Nordrhein-Westfalen die Internetseiten und andere Texte in Leichter Sprache geprüft zu übersetzen. Gemeinsam hatten sich die Akteure zunächst ein besonderes Ziel gesetzt: zum ersten Mal in Deutschland sollten in einem Bundesland alle Gerichte Informationen in Leichter Sprache veröffentlichen.
Die Aufgabe der Lebenshilfe Oberhausen war es, die Mitarbeiter und die Studierenden der Fachhochschule in einem Workshop bei „Leben im Pott“ über die Regeln der Leichten Sprache zu informieren und sie in der Anwendung der Regeln zu schulen. Die Texte für die Internet-Seiten wurden von den Studierenden der Fachhochschule übersetzt.
Danach haben die Prüfer von „Leben im Pott“ die übersetzten Texte überprüft. Anschließend wurden die Texte korrigiert. Zudem wurden die Texte mit Bildern der Leichten Sprache von der Lebenshilfe Bremen gestaltet. Das Ergebnis sind die Internetauftritte aller Amts- und Landgerichte Nordrhein-Westfalens in Leichter Sprache sowie ein Rechtswörterbuch. Der Umfang entspricht landesweit ca. 7.500 Seiten.
Am 5.7.2019 wurden die Internetseiten in der Fachhochschule für Rechtspflege von Justizminister Peter Biesenbach offiziell freigegeben. Das Team der Lebenshilfe Oberhausen war dazu eingeladen und wurde herzlich empfangen.
Als nächste Aufgaben stehen nun die Übersetzung der Landesverfassung NRW, das Asylverfahren und Texte für den Strafvollzug (Besuchsregelungen, Postverkehr usw.) auf dem Programm. Das Projekt hat für bundesweites Aufsehen gesorgt: Die Justiz und verschiedene Hochschulen anderer Bundesländer haben ihr großes Interesse gezeigt. Eine Landespressekonferenz zum Thema „Justiz in Leichter Sprache“ musste im März 2020 wegen Corona abgesagt werden. Nun steht die nächste große Veranstaltung bevor, diesmal als Online-Video-Format:
Das Engagement von „Justiz in Leichter Sprache“ wurde mit der Nominierung für den Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen 2020 belohnt:
Aus 170 Bewerbungen wurde das Projekt zu den 20 Nominierten für die sieben Preise ausgewählt. Dazu zählen die Nominierungen sowohl in der Kategorie „Barrieren abbauen – Zugänge schaffen“, als auch für die Hauptkategorie „Teilhabe durch Digitalisierung“.
Am kommenden Dienstag, den 15. Dezember werden die Preise von 17 bis 20 Uhr von Sozialminister Karl-Josef Laumann vergeben.
Wir laden herzlich dazu ein, sich die Preisverleihung auf der Internetseite www.mags.nrw/inklusionspreis anzusehen und natürlich dem Projektteam der Lebenshilfe Oberhausen und der Fachhochschule für das Rechtswesen die Daumen zu drücken.

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